Müdigkeit, Muskelschwund, Libidoverlust? Wenn der Testosteronspiegel sinkt, macht sich das im ganzen Körper bemerkbar. Wir erklären, woran du Testosteronmangel erkennst, welche Ursachen dahinterstecken können – und wie du oder dein Partner wieder in Balance kommen könnt.
Was ist Testosteronmangel?
Testosteron ist das wichtigste männliche Geschlechtshormon. Es beeinflusst nicht nur Muskelaufbau und Libido, sondern auch Stimmung, Konzentration und Vitalität. Ein Mangel liegt vor, wenn der Körper dauerhaft zu wenig Testosteron produziert – medizinisch spricht man von Hypogonadismus.
Symptome: Diese Anzeichen solltest du ernst nehmen
Ein Testosteronmangel macht sich oft schleichend bemerkbar. Zu den häufigsten Symptomen gehören:
- Müdigkeit und Antriebslosigkeit
- Nachlassende Libido und Erektionsprobleme
- Muskelabbau und Gewichtszunahme (vor allem am Bauch)
- Depressive Verstimmungen und Reizbarkeit
- Konzentrationsprobleme
- Weniger Körperbehaarung
- Erhöhtes Risiko für Osteoporose
Diese Symptome können auch andere Ursachen haben – deshalb ist eine ärztliche Abklärung wichtig.
Wer ist betroffen?
Die natürliche Testosteronproduktion nimmt ab dem 40. Lebensjahr langsam ab. Doch auch jüngere Männer können betroffen sein, z. B. durch:
- Genetische Faktoren
- Erkrankungen wie Diabetes oder Nierenschwäche
- Nebenwirkungen von Medikamenten
- Hodenverletzungen oder -operationen
- Übergewicht und chronischer Stress
Die Diagnose: So wird Testosteronmangel festgestellt
Die wichtigste Untersuchung ist eine Blutentnahme am frühen Morgen, bei der der Gesamt- und freie Testosteronspiegel bestimmt wird. Auch die Hormone LH und FSH werden zur Ursachenklärung mitgemessen.
Tipp: Wende dich an einen Endokrinologen, Urologen oder Andrologen – sie kennen sich mit hormonellen Störungen am besten aus.
Behandlung: Diese Optionen gibt es
Liegt ein behandlungsbedürftiger Mangel vor, kann eine Testosteronersatztherapie (TRT) helfen. Dabei stehen verschiedene Formen zur Verfügung:
- Gel zum Auftragen auf die Haut
- Langzeit-Spritzen (alle 2–12 Wochen)
- Testosteron-Pflaster
- Implantate unter der Haut
Die Therapie muss regelmäßig kontrolliert werden – zu hohe Werte sind nämlich ebenfalls ungesund.
Gibt es natürliche Wege, den Testosteronspiegel zu steigern?
Ja, besonders bei leichten Fällen oder zur Unterstützung einer Therapie:
- Krafttraining regt die natürliche Produktion an
- Gesunde Ernährung (viel Zink, Omega-3, Vitamin D)
- Ausreichend Schlaf
- Stressabbau und Achtsamkeit
- Weniger Alkohol und Nikotin
Diese Maßnahmen sind nicht nur hormonfreundlich, sondern verbessern auch dein allgemeines Wohlbefinden.
Fazit: Hinhören lohnt sich!
Ein Testosteronmangel ist kein Tabuthema – sondern etwas, das man erkennen und behandeln kann. Wer offen damit umgeht, sich beraten lässt und gegebenenfalls behandelt wird, kann deutlich an Lebensqualität gewinnen.
Du hast Fragen oder eigene Erfahrungen? Schreib uns in den Kommentaren oder direkt per Mail – wir freuen uns auf den Austausch!
🩺 Expertenkommentar:
Dr. med. Kai Breuer, Facharzt für Urologie und Andrologie:
„Testosteronmangel ist kein seltenes Phänomen – und vor allem kein Grund zur Scham. Viele Männer nehmen erste Symptome wie Abgeschlagenheit, Libidoverlust oder Gewichtszunahme zunächst nicht ernst. Dabei lohnt sich eine Abklärung: Mit einem einfachen Bluttest können wir schnell sehen, ob ein Hormonungleichgewicht vorliegt. Wird ein Mangel festgestellt, können wir mit modernen, individuell angepassten Therapien sehr gute Erfolge erzielen – und die Lebensqualität deutlich steigern. Wichtig ist: Nicht eigenmächtig zu Nahrungsergänzungsmitteln greifen, sondern ärztlich begleiten lassen.“
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